Industrieminerale - Erz


Silbererz aus der Grube Clara (Schwarzwald)

Definition

Als Erze werden im Allgemeinen metallhaltige Minerale oder Mineralgemenge bezeichnet, aus denen Metalle in wirtschaftlich interessanter Konzentration gewonnen werden können. Hierzu zählen u. a. Antimon, Blei, Eisen, Gold, Kobalt, Kupfer, Mangan, Nickel, Silber, Uran, Wismut, Wolfram, Zinn und Zink. Erze treten häufig in Vergesellschaftungen, also z. B. als Blei-Zink-Silber- oder als Eisen-Mangan-Vererzungen auf.

Entstehung

In Deutschland sind viele Erze in hydrothermalen und sedimentären Lagerstätten zu finden. Hydrothermale Lagerstätten entstehen durch die Zirkulation heißer Tiefenwässer durch das Gestein und die Ausscheidung von Metallverbindungen in Spalten oder am Meeresboden. Erze kommen dabei oft in Verbindung mit Quarz, Calcit oder Schwerspat vor. Sedimentäre Erzlagerstätten bilden sich durch mechanische Anreicherung oder sind auf verschiedene chemische Anreicherungsprozesse z. B. während magmatischer Aktivität, bei der Metamorphose oder bei der Verwitterung (Eisen, Mangan) zurückzuführen.

Wichtige Vorkommen

Harz, Sauerland, Erzgebirge, Thüringer Wald, Schwarzwald und Bayerischer Wald. Eisenerzvorkommen: Lahn-Dill-Gebiet, Siegerland, Salzgitter-Gebiet, Harz, Wesergebirge, Schwäbische Alb und Oberrheingraben.

Verwendung, wirtschaftliche Bedeutung

Aufgrund ihrer sehr unterschiedlichen physikalisch-technischen und chemischen Eigenschaften sind die Einsatzbereiche der aus den Erzen gewonnenen Metalle äußerst vielfältig. Zahlreiche verschiedenartige Legierungen werden in der Technik z. B. für Computer, Batterien, Isolierungen, Automobile, Maschinenbauteile, Mobiltelefone, Drähte u. v. m. eingesetzt. Kobalt, Blei, Zinn oder Eisen dienen außerdem als Farbpigmente. Die Erzvorkommen der deutschen Mittelgebirge haben früher eine bedeutende Rolle gespielt. Bis auf die Gewinnung von Eisenerz aus der Grube Wohlverwahrt-Nammen (Wesergebirge; Verwendung in der Bauindustrie) und von silberhaltigem Kupfererz aus der Grube Clara (Schwarzwald) sind die heimischen Erzvorkommen jedoch momentan wirtschaftlich nicht relevant.


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