In Deutschland sind hauptsächlich drei „Spatminerale“ rohstoffwirtschaftlich
von Bedeutung: Schwerspat (Baryt, BaSO4), Flussspat (Fluorit, CaF2) und Feldspat
(gesteinsbildende Minerale mit variierender Zusammensetzung). Diese Minerale
zeichnen sich durch eine ausgezeichnete Spaltbarkeit aus. Der Schwerspat ist
oft tafelig, weiß, grau, gelblich oder rötlich, der Flussspat würfelig
und häufig violett, blau, rosa oder grün. Die Form der Feldspäte
ist tafelig, ihre Farbe meist weiß, grau oder rosa.
Fluss- und Schwerspat bilden sich hydrothermal, d. h. durch Kristallisation aus heißen Lösungen in Klüften oder Bruchzonen sowie am Meeresboden. Die dabei entstehenden Gänge oder Lager können wenige Zentimeter bis mehrere Meter breit sein. Feldspat tritt in hohen Konzentrationen (40 - 80 %) in vielen magmatischen Gesteinen wie z. B. in Graniten, Syeniten oder Rhyolithen auf. Durch Verwitterung dieser Gesteine oder Umlagerung und Anreicherung des Verwitterungsmaterials können Feldspatsande bzw. feldspatreiche Sandsteine (Arkosen) entstehen. Große Feldspatkristalle findet man in Pegmatiten (grob- bis riesenkörnige magmatische Gesteine).
Fluss- und Schwerspat: Schwarzwald, Hochsauerland, Thüringer Wald, Harz, Erzgebirge, Ostrand des Oberpfälzer Waldes. Feldspat: in Pegmatiten - Nordostbayern; in feldspatreichen Sandsteinen - Oberfranken, Oberpfalz, Thüringer Becken und Südwestthüringen; aus verwittertem Rhyolith - nördliches Saarland, Westpfalz.
Die Einsatzbereiche von Schwer-, Fluss- und Feldspat sind zahlreich. Während Schwerspat z. B. in der chemischen Industrie, Farben- und Kunststoffindustrie sowie für Füllstoffe und Schallschutzmassen benötigt wird, dient Flussspat u. a. zur Herstellung von Fluor, Flusssäure und Glas sowie als Flussmittel bei der Eisenerzverhüttung. Feldspat wird als Flussmittel in der Glas- und Keramikindustrie und als Ausgangsmaterial für Zahnersatz verwendet.
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