Entstehung von Salzen in abgeschlossenen Meeresbecken
Untertägige Gewinnung von Steinsalz im Raum Bernburg (Sachsen-Anhalt) (Quelle: K+S AG)
Salzgesteine oder Evaporite sind chemische Sedimente aus überwiegend löslichen Salzmineralen (im Wesentlichen Chloride und Sulfate), die bei der Verdunstung von Meerwasser entstanden sind. Das bekannteste Salz ist das Steinsalz (Kochsalz, NaCl). Steinsalz ist meist weiß und fest, teilweise auch körnig-bröcklig. Weist ein natürliches Salz einen hohen Gehalt an Kalium auf, wird es als Kalisalz bezeichnet.
Salze entstehen in abgeschlossenen Meeresbecken. Durch Verdunstung des Wassers kristallisieren aus stark übersättigten Lösungen verschiedene Salze aus und bilden zum Teil bis zu 1400 m mächtige Ablagerungen. Die Salze sind häufig von jüngeren Gesteinen überdeckt. Durch den Druck der überlagernden Schichten werden die Salze fließfähig. Dies führte in Verbindung mit tektonischen Bewegungen vor allem in Norddeutschland zur Bildung von so genannten Salzstöcken (domartige Aufwölbungen). In anderen Regionen finden sich jedoch auch Salzlagerstätten, deren ursprüngliche flache Lagerung weitgehend erhalten geblieben ist.
Salzstöcke in Norddeutschland (bis zu mehrere Tausend Meter Mächtigkeit), flach gelagerte Vorkommen in Thüringen, Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg, Sachsen-Anhalt, Osthessen und Bayern (Mächtigkeit zwischen 10 und über 400 m).
Salz wird seit Jahrtausenden gewonnen und ist einer der ältesten Rohstoffe
der Menschheit. Es ist für den Aufbau und die Funktion des menschlichen
Körpers unverzichtbar und wird mit der Nahrung aufgenommen. Erwachsene
benötigen täglich ca. 3 - 5 g Salz. Die Gewinnung von Steinsalz und
seit Mitte des 19. Jahrhunderts auch von Kalisalzen erfolgt entweder durch
untertägigen Bergbau oder durch Solung (Förderung von Salzlösungen über
Bohrungen). Steinsalz wird als Industriesalz zur Herstellung zahlreicher Produkte
(Soda, Chlor usw.) benötigt. Es dient außerdem als Auftaumittel,
Konservierungsmittel und für Heilzwecke. Nur 3 % der Produktion dienen
als Speisesalz. Deutschland ist einer der weltgrößten Produzenten
von Stein- und Kalisalzen. Mit unterschiedlichen Anteilen an Kalium, Magnesium,
Natrium, Chlorid und Sulfaten werden aus den Kali-Rohsalzen vorwiegend Spezialdünger
erzeugt.
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